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Dulzian

William Cornish (1465–1523): Blow thy horn, hunter

Da der riesige Basspommer nicht eben handlich ist,
war man im 16. Jahrhundert bemüht, ein etwas bequemer
zu handhabendes Bassinstrument mit Doppelrohrblatt zu entwickeln.
Um 1540 ist erstmals der Dulzian nachweisbar, benannt nach dem
lateinischen dulcis (süß) dank seines zu den Pommern vergleichsweise
lieblichen Klanges. Er besitzt eine Doppelbohrung und ist somit wesentlich kürzer als ein Pommer in gleicher Stimmlage. Im 16. Jahrhundert baute man auch den Dulzian als ganzes Stimmwerk vom Sopran bis zum Großbass. Das Bassinstrument blieb dem Orchester bis heute in seiner weiter entwickelten Form als Fagott erhalten. Aber auch in Ensembles Alter Musik ist häufig nur ein Bassdulzian vertreten. Es ist also durchaus eine Rarität, wenn anonymus auch als Dulzianquartett musiziert – vom Sopran bis zum Bass.

Dulzian